Kraftstoffpreise nehmen einen großen Teil der laufenden Fahrzeugkosten ein. Neben der Kfz-Steuer und der Versicherung bilden sie einen wesentlichen Kostenpunkt. Dies wirft bei vielen Fahrern die Frage auf, wo und wann sie günstig tanken können. Ganz gleich, ob Super E5, E10 Super Plus oder Diesel-Kraftstoff: mit einer sinnvollen Planung und einem Tankstellen-Vergleich lassen sich hohe Kosten einsparen.
Preise und Transparenz an Tankstellen
Betreiber der Tankstellen sind verpflichtet, ihre jeweils aktuellen Preise für die verschiedenen Kraftstoffe an die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe zu melden. Die ersten Kraftstoff-Preisvergleiche für Super, Diesel und andere Kraftstoffe haben Verbraucher noch vor wenigen Jahren selbst vorgenommen und veröffentlicht. An die Markttransparenzstelle müssen Tankstellenbetreiber die Daten unmittelbar nach Änderung mitteilen. Die Markttransparenzstelle stellt eine Unterorganisation des Bundeskartellamtes dar. Sie sammelt gegenwärtige Preise für E5, E10 und Diesel und stellt sie anschließend für die Veröffentlichung zur Verfügung. Auch die Anzeige in Spritpreis-Apps basiert auf den Daten dieser Stelle.
Verbraucher haben auf diese Weise die Möglichkeit, sich transparent und schnell über gegenwärtige Spritpreise zu informieren. Seitdem sie 2013 zunächst getestet wurde, hat diese Stelle aufgrund der positiven Rückmeldungen den laufenden Betrieb aufgenommen. In der Praxis sind die jeweiligen Informationen innerhalb von fünf Minuten an die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe zu übermitteln. Auch Online-Preisvergleiche basieren auf diesen stets aktuellen Daten. Daher können Vergleichsportale allerdings keine Gewähr bezüglich Korrektheit und Aktualität geben. Verbraucher sind daher stets dazu angehalten, die Preise nochmals vor Ort direkt an der Zapfsäule zu kontrollieren.
Zusammensetzung des Spritpreises und Einflussfaktoren
Ein wesentlicher Teil des Spritpreises entfällt auf die Energiesteuern. Hinzu kommen der Rohölpreis sowie die Betriebskosten und Lagerkosten der jeweiligen Tankstellen. Für Europa wird der Rohöl-Preis an der Börse in Rotterdam ermittelt. Hier werden die Preise für Benzin, Diesel und Heizöl definiert. Die deutlichen Preisschwankungen sind abhängig vom Rohölpreis, der Fördermenge, der Nachfrage und einigen weiteren Faktoren.
Zusammengefasst finden sich die wesentlichen Einflussfaktoren auf den Spritpreis in
- Rohölpreis
- Steuern
- Wechselkursverschiebungen
- Weltkonjunktur
- Tageszeiten
- Sondereffekte wie Urlaubszeiten
- politische Entwicklungen in Ölförderstaaten
In wenigen Sekunden zu den billigsten Kraftstoffpreisen
Spritpreis-Vergleiche im Internet gestalten sich für Verbraucher meist intuitiv und benutzerfreundlich. Nach Angabe von Ort beziehungsweise Postleitzahl sowie dem benötigten Kraftstoff suchen Vergleichsportale oder Apps nach den günstigsten Preisen im näheren Umkreis. Diese werden in Form von Listen mit nächstgelegenen Tankstellen angezeigt. Meist sind auch Öffnungszeiten der jeweiligen Tankstelle gleich mit angegeben. Ergänzt werden die Angaben durch Adressen und Links zu Routenplanern wie Google Maps.
Einige Vergleiche berücksichtigen zudem die Anfahrtskosten. Auf diese Weise können Fahrzeughalter eruieren, ob sich der Umweg zu einer günstigen Tankstelle finanziell lohnt. In einigen Fällen erlauben Apps und Portale auch die Angabe des Durchschnittsverbrauchs und der gewünschten Spritmenge.
Planung des Tankstopps
In Abhängigkeit der günstigsten Preise kann es lohnenswert sein, vorausschauend Tankstopps zu planen. Nicht nur die konkrete Tankstelle, sondern auch der Zeitpunkt haben Einfluss auf den Spritpreis. Der Ölpreis und mit ihm die Preise für Benzin und Diesel sind hohen täglichen Schwankungen unterworfen. Tendenziell sind die Preise abends günstiger, insbesondere zwischen 19 und 20 Uhr. Einsparungen von mehreren Cent pro Liter sind problemlos möglich. Nachts sind die Preise wiederum hoch. Nachts schließen einige Tankstellen. Durchgehend geöffnete Tankstellen nutzen das Fehlen von Wettbewerbern, um einen höheren Preis zu veranschlagen.
Hingegen sind die Einflüsse der Wochentage auf Spritpreise inzwischen gering. Eine interessante Ausnahme ist der Sonntag. Sonntags handelt es sich um meist geringe Preisschwankungen. Dies hat zur Folge, dass das Tanken am Sonntagabend nicht so günstig ist wie an anderen Wochentagen. Gleichermaßen ist das Tanken in einer Sonntagnacht jedoch auch weniger teuer als zu vergleichbaren Zeiten an Werktagen.
Innerhalb längerer Zeitabschnitte wie etwa einem Monat haben Weltmarkt und Mineralölpreise deutliche und meist unregelmäßige Auswirkungen auf den Endverbraucherpreis. Ein weiterer Einfluss findet sich in den Betriebskosten der konkreten Tankstelle. So sind Tankstellen an Autobahnen tendenziell deutlich teurer als solche in Ortschaften. Wenn man gerade nicht die Möglichkeiten hat den Sprit zu bezahlen, kann man einen Onlinekredit zur Hilfe nehmen.
Fazit
Nicht nur zeitlich, sondern auch lokal ist es lohnenswert, sich als Verbraucher über günstige Tankmöglichkeiten zu informieren. Oftmals sind nur kleine Umwege erforderlich, um deutlich weniger Cent pro Liter zu zahlen. Preisvergleichs-Portale und Spritpreis-Apps zeigen innerhalb weniger Sekunden die gegenwärtig günstigsten Spritpreise im näheren Umkreis. Die aktuellen Daten entstammen dabei direkt der Markttransparenzstelle für Kraftstoffpreise des Bundeskartellamts.