Abfahrt, in London warten zwei Rolls Royce für ein Roll Royce Museum in Österreich. In London wartet man auf mich, durch die Verzögerung beim Entladen der Schokolade hat sich mein Ladetermin ebenfalls verzögert. Die Mitarbeiter die, die Rolls Roysceverladen sollten toben wie wild, sie wollen nach Hause.
In aller größter Eile wollen sie die Oldtimer verladen, der erste passt ohne Probleme. Mit dem zweiten haben sie Schwierigkeiten, sie schieben wie wild, die Hauptsache der Oldtimer kommt irgendwie auf den Anhänger, es kracht, eine Schramme zieht sich über den Kotflügel, ihnen ist es egal, mit Gewalt schaffen sie es, der Wagen steht.
Ladung sichern und los geht es Richtung Österreich.
Noch einige Hundert Kilometer gefahren bis Deutschland, hier ist Feierabend. Das Risiko ist geringer ausgeraubt zu werden. Kaum jemand wird vermuten das sich in einem Kühlzug zwei Oldtimer befinden. Zur Sicherheit stelle ich die Kühlaggregate an, wenn sie brummen kommt niemand auf die Idee, das sich eine wertvolle Ladung auf dem LKW befindet.
Noch ein Bier und gute Nacht.
Am Morgen geht es weiter, ohne Probleme erreiche ich meine Firma, neue Frachtpapiere geholt und es geht zum Museum.
Mein Telefon stand in der Zwischenzeit nicht still, durch die Zeitverzögerung kann ich den Abladetermin nicht einhalten. Für mich unwichtig, da ein Oldtimer nicht lebensnotwendig ist. Der Disponent tobt, ich hätte ohne Pause durchfahren sollen, also 36 Stunden non Stop durch.
Meine Antwort, erstens halte ich mich so weit es geht an die Vorschriften und zweitens ist der Termin unwichtig, da beide Autos noch hundert Jahre Zeit haben ihr Dasein im Museum zu verbringen. Der Hörer kracht in die Gabel, in aller Ruhe erreiche ich das Museum.
Der Erste Rolls Royce wird abgeladen, alles okay, er muss komplett überholt werden und Transportschäden hat er keine.
Der Zweite ist an der Reihe, der Besitzer kontrolliert das Fahrzeug, die Schramme am Heck lässt ihn alle seine Manieren vergessen und noch eine weitere Schramme durch die Transportsicherung bringt ihn ganz aus der Fassung.
Nun flippt er ganz aus.
Alle LKW Fahrer sind Amateure, Hilfsarbeiter, hätten von nichts Ahnung und können mit einem LKW nicht umgehen, geschweige ihre Sache gewissenhaft machen. Alles Laien, nach fünf Minuten ist er fertig.
Eine kurzer Erläuterung beruhigt ihn, ein Kühler ist kein Autotransporter. Keine Antwort. Für einen ordnungsgemäßen Autotransporter fehlt ihm scheinbar das Geld, oder er wollte sparen. Geiz hat seinen Preis, nun muss der Rolls Royce nach-lackiert werden und hat somit nicht mehr den Originalzustand.
Abladen und fertig.
Die Schramme der Verlader bringt ihn wieder zur Weißglut, er kann nicht verstehen das es Menschen gibt die mit einem Rolls Royce nicht ordnungsgemäß umgehen. Für die Verlader in England waren die beiden Fahrzeuge nur zwei Objekte die Verladen werden sollten. Bei ihrem geringen Einkommen machen sie sich keine Gedanken, die Oldtimer sind für sie nur Schrott.
Für seine Frau ist es unverständlich, wie es Menschen mit solchem Verhalten gibt. Sie versteht es nicht, das es Menschen gibt die ihre Arbeit nicht perfekt machen.
Hier gibt es nur eine Antwort, wer perfekte Arbeit will, muss auch perfekten Lohn zahlen und nicht unterbezahlte Hilfsarbeiter einstellen.
Verlader werden in vielen Betrieben regelrecht wie eine Herde Büffel angetrieben, um den Verladevorgang so schnell wie möglich zu beenden. Bei solcher Hektik haben sie keine Zeit zum Denken.
Eine Herde Büffel macht auch alles platt.
Anmerkung: Es gibt Spezialtransportfirmen für solche Zwecke, die haben Spezialisten für die Verladung. Wer für Spezialisten kein Geld ausgibt, muss den Schaden akzeptieren.
Den Besitzer kann ich verstehen, nur ein Mensch mit anderen Wertschätzungen nicht.