Aus der Sicht der Ersatzteilproduzenten ein absolutes Tabu, sie setzen natürlich alle Hebel in Bewegung um zu vermeiden, dass gebrauchte Autoteile angeboten werden. Die Fachwerkstatt wird ebenfalls keine gebrauchten Teile einbauen, was verständlich ist, ist doch alles eine Frage der Gewährleistung.
Gebrauchte Teile warum nicht
Stellt sich im Vorfeld die Frage: Wie lange ein Auto neu ist ? Selbst wenn man glaubt einen Neuwagen zu kaufen, ist dieser schon einige Strecken gefahren.
- Die erste Fahrt mit Fahrer Nr. 1 ist am Ende des Montagebandes zum Abstellplatz, an diesem Platz fristet der Wagen bis er irgend wann verladen wird.
- Die zweite Fahrt mit Fahrer Nr. 2 (Transporterfahrer) ist vom Abstellplatz auf den Autotransporter, dieser liefert den Wagen an den Händler.
- Die dritte Fahrt mit Fahrer Nr. 2 (Transporterfahrer) vom Autotransporter herunter zum Abstellplatz des Händlers.
- Die vierte Fahrt mit Fahrer Nr. 3 (Mechaniker) vom Abstellplatz des Händlers in die Werkstatt, dort wird eine 1. Kontrolldurchsicht gemacht, Transportschäden, Kontrolle bestimmter Baugruppen u.s.w.
- Die fünfte Fahrt mit Fahrer Nr. 3 (Mechaniker) auf den Abstellplatz.
- Die sechste Fahrt mit Fahrer Nr. 3 (meistens ein Mitarbeiter der die Wagen vor der Übergabe an den Kunden nochmals reinigt)
Nun endlich übernimmt der Kunde den Neuwagen. Der Wagen hat nun schon einige Kilometer hinter sich vor allem die Entfernungen vom Montageband bis zu den Abstellplätzen und danach zur Verladung sind nicht gerade kurz. Der Tacho zeigt bei der Übergabe an den Kunden meistens nur einige hundert Meter an oder wenigstens nur einen Kilometer. Ob dieser Kilometerstand stimmt?
Man kauft also keinen Neuwagen sondern ein Fahrzeug was schon von mehreren Fahrern einige Meter bewegt worden ist. Weiter geht es mit Neuwagen mit Tageszulassung, diese werden ebenfalls noch einige Kilometer bewegt mit Fahrer Nr. 7, meistens wird dieser Wagen für Firmenfahrten des Autohauses benutzt.
Es geht noch weiter mit Vorführwagen, noch mehr Kilometer aber fast neu, also ein reines Probefahrtauto, was von jeden Kunden auf Herz und Nieren getestet werden kann, ohne das dieser sich Gedanken über das Fahrzeug machen muss, ein reiner Prügelwagen. Danach kommen die Jahreswagen mit Restgarantie, bei manchen Händler als Firmenwagen angeboten. Diese haben dann schon einige Kilometer auf den Buckel und wurden auch nicht gerade zaghaft behandelt. Stellen Sie sich vor einen Wagen zu fahren ohne darüber nachzudenken wie hoch der Verschleiß ist.
Die Palette der neuen Wagen ist nach einem Jahr durch, danach kommen nur noch Gebrauchtwagen. Meistens ist die Werksgarantie oder die Kilometergarantie runter. Gegen etwas Aufpreis bekommt man vom Händler noch etwas Garantieleistung, trotz alle dem ist und bleibt es ein Gebrauchtwagen. Im Zeitalter von immer knapper werdenden Ressourcen keine schlechte Sache (Auto). Ein Gebrauchtwagen hat keine schlechteren Eigenschaften wie ein Neuwagen nur das einige Teile schon Abnutzungserscheinungen zeigen.
Wenn das Auto schon gebraucht ist, warum nicht gebrauchte Ersatzteile?
Es gibt einige Verschleißteile die nicht unbedingt gebraucht eingebaut werden sollten, dazu zählen Scheibenbremsbeläge, Bremsbacken, Zündkerzen, Scheibenwischergummis (Blätter), Stoßdämpfer, Luft- und Kraftstofffilter.
Wo bekomme ich gebrauchte Ersatzteile
Sie fahren zur Autoverwertung (Schrottplatz) suchen sich den Fahrzeugtyp und bauen die benötigten Teile selber aus. Dies ist die preiswerteste Methode allerdings birgt diese auch Risiken, zumindest was bewegte und elektrische Teile betrifft, Sie können diese Teile nicht auf Funktionsfähigkeit testen. Alles was Anbauteile wie Stoßstangen, Spiegel, Kotflügel, Motorhauben oder Heckklappen betrifft, kein Problem.
Die sichere Art gebrauchte Ersatzteile zu beziehen
Der Gebrauchtteilehändler oder die Autoverwertung in der Sie ausgebaute und geprüfte Ersatzteile erhalten. Viele Händler bieten sogar eine Teilegarantie, hier ist man auf der sicheren Seite, man kauft nicht die Katze im Sack. Solche Händler prüfen die Teile ordnungsgemäß auf Gebrauchsfähigkeit.
Es gibt keinen Grund keine gebrauchten Teile zu verwenden der Rest des Autos ist doch auch nicht neu. Wenn Ihre Werkstatt nur neue Teile verwendet und verweigert auf Kundenwunsch gebrauchte Teile zu verwenden, sollten Sie auf die Gebrauchtwagen die verkauft werden verweisen. Wenn doch nur neue Teile verwendet werden, da gebrauchte Teile nicht mehr gebrauchsfähig sind stellen Sie folgende Fragen.
Wieso verkauft dann die Werkstatt gebrauchte Kraftfahrzeuge? Wieso verkauft man Autos, die doch nur aus gebrauchten Teilen bestehen? Das wäre doch Betrug da ja gebrauchte Teile nicht mehr gebrauchsfähig sind.
Wenn nach diesen Fragen die Werkstattmitarbeiter immer noch an gebrauchten Teilen zweifeln, suchen Sie schleunigst das Weite, diese Werkstatt will ihnen nicht helfen, sondern an der Verkaufsprovision von Neuteilen verdienen.
Garantieleistung
Eine vernünftige Werkstatt baut die gelieferten Gebrauchtteile ein, allerdings übernimmt diese über die verwendeten Teile keine Garantieleistung.
Lediglich über die ausgeführten Arbeiten muss Garantie übernommen werden. Sie liefern ein gebrauchtes Rad, auf das Rad ist keine Garantie, aber auf die Montage. Wird das Rad nicht ordnungsgemäß montiert und fällt ab, liegt dies nicht daran, dass das Rad gebraucht war, sondern das der Mechaniker das Rad nicht ordnungsgemäß festgezogen hat.
Also wenn ich das nun richtig verstanden habe besteht Garantie, wenn das montierte Rad während der Fahrt mein Auto überholt, aber nicht, wenn der reifen platzt.
Der Gebrauch von 2. Hand Teilen hat also so seine Tücken.
Ich glaube ich werde es mal so halten, dass ich bei Sicherheitsrelevanten Teilen auf Nummer Sicher gehe und bei einem Türgriff zum Beispiel das Risiko eingehe.
LG
Stef