Das Fahren bei schlechter Sicht durch Nieseln, Regen und Nebel oder alles zusammen gehört nicht geradezu den schönsten Fahrerlebnissen, lässt sich aber kaum umgehen. Situationen wie auf Bild 1 und 2 zu sehen, dürfte jeder Autofahrer schon einmal erlebt haben. Eine Vielzahl von Fahrern sind unsicher, entweder sie Fahren verkrampft mit einem unguten Bauchgefühl, wissen nicht, ob sie schnell oder langsam fahren sollen, haben Probleme einen LKW zu überholen, wenn die Gischt die Sicht kurzzeitig auf fast null heruntersetzt. Ein anderer Teil von Fahren scheint von den schlechten Witterungsbedingungen nicht beeindruckt zu sein und fahren in gewohnter sehr hohen Geschwindigkeit ohne Beachtung des Sicherheitsabstandes weiter. Über die Verantwortungslosigkeit denken diese Fahrer nicht nach.
Wie fährt man sicher?
Wird man plötzlich von schlechter Sicht oder/und regennasser Fahrbahn erwischt, auf keinen Fall plötzlich und extrem Abbremsen, Licht an. Die Geschwindigkeit unter Beachtung des nachfolgenden Verkehr verlangsamen, ist man beim Überholen den Überholvorgang abschließen und sich der Geschwindigkeit des rollenden Verkehrs auf der Fahrspur anpassen. Ist für den Fahrer die Geschwindigkeit immer noch zu hoch, sollte dieser auf die äußerste rechte Spur wechseln (Bild 1).
Mit genügend Abstand hat man die Gischt des LKW nicht mehr direkt vor sich und kann hinter dem LKW herfahren. Ein LKW- Fahrer hat auf Grund seiner erhöhten Sitzposition eine bessere Sicht. Hinter einem LKW herfahren ist nicht so anstrengend als ständig überholen zu müssen, ein ständiger Spurwechsel und das ständige wechseln der Geschwindigkeit ist hinter dem LKW nicht erforderlich, dieser fährt im Durchschnitt immer eine konstante Geschwindigkeit. Wird ein beladener LKW an einer Steigung zu langsam und soll überholt werden, kann bei etwas größeren Sicherheitsabstand das Tempo erhöht werden, so kann man wenn es das Verkehrsgeschehen erlaubt, auf die Überholspur gewechselt werden. Ist das Überholen des LKW nicht möglich, Tempo drosseln, Sicherheitsabstand einhalten. Auch wenn es etwas langsamer vorwärts geht, sicher ankommen ist wichtiger als unter hohem Risiko schneller ankommen.
LKW trotz Gischt überholen
In einer Gischtwolke sieht man nichts oder nicht viel, ist man sich nicht sicher, sollte man nicht überholen und wie beschrieben auf die rechte Spur wechseln. Hat man sich entschieden, sollte man daran denken, dass das Durchfahren einer Gischtwolke kurzfristig im Blindflug (Blindfahrt) erfolgt. Hat man den Überholvorgang begonnen und fährt in die Gischtwolke ein, auf keinen Fall, auch wenn die Sicht null ist, plötzlich abbremsen und auf gleicher Höhe neben dem LKW herfahren. Die Gischtwolke sollte zügig durchfahren werden, eine Voraussetzung dafür ist genügend Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug. Ist bei einer dreispurigen Fahrtrichtung sehr wenig Verkehr, kann auch auf die äußerste linke Spur gewechselt werden, dort verhindert die Gischt die Sicht nicht. Vor dem Wechseln auf die linke Spur sollte man sich absolut vergewissern, dass keine zu schnellen Fahrzeuge von hinten heranfahren, lieber abwarten als das man einen Unfall riskiert.
Vorausschauend fahren
Der Blick sollte bei schlechter Sicht vorausschauend sein, wenn an einigen Fahrzeuge voraus die Bremslichter aufleuchten, kann man damit rechnen, dass man Abbremsen muss, auch wenn der Vordermann noch nicht bremst. Tritt diese Situation ein, kann es ausreichend sein, die Geschwindigkeit langsam zu drosseln. Ständiges Abbremsen und das damit verbundene Aufleuchten der Bremsleuchten sagt aus, dass die Fahrer nicht genügend Sicherheitsabstand einhalten. Ist es erforderlich, dass man als Fahrer selber ständig bremsen muss, ist dies ebenfalls das Anzeichen für ungenügenden Sicherheitsabstand.
Wenn die Sicht plötzlich schlechter wird (Bild 2)
Auf keinen Fall voll auf die Bremse gehen und vor allem den Vordermann im Auge behalten, Licht an. Wie man auf Bild 2 sehen kann, fährt auch bei schlechter Sicht die Unvernunft mit, wie man an der Mittelspur sehen kann, an Sicherheitsabstand ist bei diesen Fahrzeugen nicht zu denken. Gerät man in solche Situation, sollte man so schnell wie möglich auf die rechte Spur wechseln, wie auf dem Bild zu sehen, ist dort genügend Platz. Solche eng aufeinander fahrenden Autogruppen sind durchschnittlich eine Gruppe von 10 bis 20 Fahrzeugen, alles Fahrer die sich keine Gedanken über ihre lebensgefährliche Situation machen.
Muss in solchem Pulk einer der vorderen Fahrer plötzlich bremsen, kommt es unausweichlich zu einem Auffahrunfall, der Sicherheitsabstand bei den Fahrzeugen auf dem Bild entspricht gerade eine Fahrzeuglänge. Die rechte Spur ist bei schlechter Sicht trotz der LKW immer noch die sicherste Spur. Hat das Pulk sich entfernt, kommt in den meisten Fällen ein größere Abstand bis das nächste Pulk folgt. Diese größere Lücke kann man dann nutzen, um in aller Ruhe die LKW zu überholen. So lange die Spur frei bleibt und die Sicht es noch möglich macht, kann man das Tempo etwas steigern. Allerdings sollte man nicht zu viel aufs Gaspedal treten, sonst hat man in kürzester Zeit das vorherige Pulk wieder eingeholt. Nimmt man im Rückspiegel das nächste heranfahrende Pulk war, zu erkennen an den eng aufeinander folgenden Scheinwerfer, am besten wieder auf die rechte Spur wechseln, das Pulk wieder vorbeilassen und dann hinterherfahren. In solchem Pulk mitzufahren erfordert einen unheimliche Konzentration, ständiges Beschleunigen und Abbremsen kostet unnötige Aufmerksamkeit als Fahrer wird man schneller Müde.
Nicht aus der Ruhe bringen lassen
Es gibt immer Fahrer, die es eilig haben, unter dem Vorwand „Termindruck“ kennen diese kein Erbarmen und Fahren was das Zeug hält. In den meisten Fällen fahren sie sehr schnell auf, können sie nicht vorbei, versuchen sie neben der Lichthupe und sehr dichtem Auffahren dem vorausfahrenden Fahrer mitzuteilen, von der Spur zu verschwinden. In diesem Fall nicht aus der Ruhe bringen lassen und wenn es die Situation erlaubt auf die rechte Spur wechseln „Der klügere gibt nach“.
Es heißt „Gischt“, nicht „Gicht“.
Gicht ist eine Krankheit.
Stimmt natürlich. Haben wir gleich geändert.