Beim Autokauf geht es um viel Geld – und deswegen darf der Blick aufs Detail nicht fehlen. Dass dazu auch die Jahreszeit gehört, wissen viele Käufer allerdings nicht. Denn neben Zustand, Laufleistung, Sauberkeit, Anzahl der Vorbesitzer und all den anderen Faktoren hat auch die Jahreszeit maßgeblichen Einfluss auf den Preis.
Winterzeit gleich Rabattzeit?
Grundsätzlich sind Autos im Winter günstiger. Speziell im Dezember erreicht die Preiskurve ihren Tiefpunkt. Das hat psychologische Gründe: Die Bereitschaft, im Winter ein Auto zu kaufen, ist geringer, da das Risiko von Schlechtwetterfahrten, Glatteis und Unfällen nicht gerade verlockend ist. Viele Interessenten verschieben den Kauf deswegen auf die guten Monate, wenn das Autofahren auch wieder Spaß macht.
Die niedrigeren Preise sind somit eine Folge der schwächeren Nachfrage. Die Phase mit starken Rabatten geht meistens bis Ende Februar. Denn danach gibt es immer mehr schönere Tage – die Lust auf ein neues Auto wächst parallel dazu an. Online-Händler mit Fokus auf Autozubehör beobachten dieselbe Tendenz: Der Umsatz ist zwar ganzjährig hoch, doch im Frühjahr steigt die Kurve ein Stück an.
Allerdings spielt auch die Region eine Rolle. Schließlich hat der Winter in Deutschland ganz unterschiedliche Gesichter. In niedrigen Lagen mit eher milden Bedingungen fallen die Preise im Winter lange nicht so stark wie etwa in Mittelgebirgsregionen, wo mit viel Schnee und Eis zu rechnen ist. Der Preisverlauf über das Jahr ist in milden Gegenden recht gleichmäßig, starke Ausreißer nach unten sucht man meistens vergebens.
Aufgepasst: Kleinwagen im Frühjahr günstiger
Die Niedrigpreise im Winter gelten jedoch nicht für alle Segmente, sondern vor allem für Neuwagen und gute, hochpreisige Gebrauchte. Ältere Kleinwagen dagegen sind im Winter kaum günstiger – und auch dafür gibt es Gründe. Solche Autos werden nämlich vor allem aus praktischen Gründen gekauft, etwa, um in den kalten Monaten nicht ohne Fahrzeug dazustehen, das erhöhte Unfallrisiko wird aufgrund des niedrigen Wertes in Kauf genommen. Folglich erreichen diese Autos ihren Minimumpreis erst im Frühjahr.
Aus Sicht von Verkäufern
Wer sein Auto verkaufen will, der betrachtet diese Tipps einfach aus der umgekehrten Perspektive. Dazu gelten die altbekannten Regeln, auch bekannt als: Wie man mit relativ wenig Aufwand höhere Verkaufspreise erzielt. Dazu einige Beispiele:
- TÜV lohnt sich: Wer das Auto vor dem Verkauf durch die Hauptuntersuchung bringt, kann beim Preis ordentlich aufschlagen. Käufer sparen sich Sorgen und Ungewissheit, dass das Auto schon in wenigen Monaten zum Kostenfresser wird – und zahlen für diese Sicherheit bei der Finanzierung gerne einige Euros mehr.
- Sauberkeit: Eine einfache Fahrt durch die Waschstraße, danach noch den Innenraum saugen und putzen – dieser Vorgang dauert maximal zwei Stunden und kostet knapp 10 Euro. Der Effekt bei der Präsentation des Autos ist dafür umso größer und hat höhere Preise zur Folge.