Wie immer gibt es mehrere Bezeichnungen in der EU, obwohl doch alles gemeinsamer werden soll, es ist wahrscheinlich zu viel verlangt, sich auf einen Begriff zu einigen. Man kann die Section Control auch als Abschnittskontrolle, Scheinanglizismus, SPECS, Tutor, Trajectcontrole, und Streckenradar bezeichnen. Das Kuriose daran ist, dass in Deutschland die Verantwortlichen erst einmal einen Pilotversuch gestartet haben. Obwohl es schon über Jahre in anderen Ländern die Section Control gibt und positive Ergebnisse in Sachen Geschwindigkeitsüberschreitung und vor allem Verkehrssicherheit gibt, was die Unfallstatistiken beweisen dürften, wird in Deutschland erst einmal getestet.
Das Fahrrad wird nochmal erfunden, allerdings dürfte das eine Diskriminierung der anderen Länder sein. Deutsche Politiker stellen die positiven Ergebnisse in den anderen Ländern in Frage. Warum eigentlich? Man hat ja sonst nichts zu tun, das Deutsche Verkehrsnetz ist so „Perfekt in Ordnung“ es ist „nichts defekt“ und auch „alle Brücken sind in Ordnung“ und „Parkplätze für LKW gibt es an den Autobahnen genügend“ so das LKW Fahrer ihre Lenkzeiten bei der Parkplatzsuche nicht mehr überschreiten müssen. Wenn man darüber nachdenkt kommt man vor Lachen nicht mehr in den Schlaf, allerdings müsste man Weinkrämpfe bekommen. Für die Kosten des Pilotversuches könnte schon wieder eine Brücke instand gesetzt werden, vielleicht der Brücken- oder Straßenabschnitt auf dem der Pilotversuch läuft.
Wie funktioniert die Section Control?
Bisher wird bei Geschwindigkeitsüberschreitungen nur an einem Punkt gemessen. Daraus ergibt sich der Nachteil, dass, wenn der Kontrollpunkt bekannt ist, die Raser kurzzeitig abbremsen und danach wieder zur Geschwindigkeitsüberschreitung übergehen. Bei der Section Control ist dies nicht möglich, da die Geschwindigkeit über eine längere Strecke gemessen wird. Da die Kontrollabschnitte gekennzeichnet sind, dürfte sich der Erfolg nur auf die Abschnitte beziehen, nach dem Ende des Kontrollabschnittes kann dann wieder richtig Gas gegeben werden. Das Prinzip der Überwachung funktioniert mit Überkopfkontrollpunkten, beim ersten Punkt wird das Fahrzeug mittels einer Kamera erfasst und fotografiert (automatische Nummernschilderkennung), beim durchfahren einer zweiten Kamera erfolgt eine weitere Erkennung des Fahrzeuges. Die Fahrzeit zwischen den Kontrollpunkten ergibt die Durchschnittsgeschwindigkeit, liegt diese über dem vorgeschriebenen Tempolimit, wird das Fahrzeug inklusive Fahrer und Nummernschild von vorne geblitzt und die Daten an die zuständige Behörde weitergeleitet, der Busgeldbescheid liegt dann später im Briefkasten. Das wechseln der Fahrspuren um damit der Kontrolle zu entgehen ist nicht nötig, da das System alle Fahrspuren sowie den Standstreifen überwacht. Es unterscheidet die unterschiedlichen Fahrzeuge wie PKW, PKW mit Anhänger sowie LKW.
Über mehr muss man als Autofahrer nicht nachdenken, der Beginn des Kontrollabschnittes ist ausgeschildert und damit dürfte jeder Fahrer wissen, wo die Geschwindigkeitsüberwachung erfolgt. Wer dann noch zu schnell fährt ist naiv, hat in der Fahrschule nicht gelernt, das ein Tachometer die Geschwindigkeit anzeigt oder hat das Schild nicht gesehen, herausreden kann man sich später nicht mehr. Widerspruch kann man natürlich immer einlegen, so lange man sich sicher sein kann die Geschwindigkeit nicht überschritten zu haben.
Der Datenschutz
Die Vorgaben des deutschen Datenschutzes werden natürlich im Pilotversuch eingehalten. Sich über den Datenschutz Gedanken zu machen ist genau so sinnlos wie mit Säcken Licht in den Keller zu tragen. Die Hardliner unter den Datenschützern dürften in ihrem Leben niemals London, New York und andere Metropolen sehen, denn dort herrscht die absolute Kameraüberwachung und niemand weiß wo die Bilder landen. Allerdings stört sich dort niemand daran, denn das Leben ist in den mit Kamera überwachten Städten etwas sicherer geworden. Hardliner dürften dann auch keine Webseiten betreiben oder etwas posten, denn schließlich würden sie ja etwas von ihren persönlichen Daten preisgeben. I-Phone, smartphone, Tablet und das Internet sind für die Hardliner tabu den schließlich geben sie mit dem Anschalten eines Gerätes schon persönliche Daten frei. Hardliner sind für den perfekten Datenschutz, auch wenn es nur gegen Blitzerfotos geht, deswegen benutzen sie für ihre E-Mails Brieftauben und anstelle des Telefons das sich abhören lässt .benutzen sie Rauchzeichen wie früher die Indianer.
Notwendig oder nicht
Ja, es gibt mehr Unfälle durch überhöhte Geschwindigkeit als alle anderen Verstöße zusammen. Selbst Alkohol, Drogen und Medikamente stehen hinten an, denn bei diesen Unfällen erwischt es meistens die Fahrer und ihre Insassen, was allerdings keine Rechtfertigung des Missbrauchs ist. Durch überhöhte Geschwindigkeit werden zu oft andere Verkehrsteilnehmer in Mitleidenschaft gezogen. Gerade auf Autobahnen wird in Abschnitten auf denen die Geschwindigkeit begrenzt ist gefahren was das Zeug hält. Von den Baustellen ganz zu schweigen, hier wäre es angebracht die Geschwindigkeit besser zu überwachen.
Gibt es einen Grund die vorgeschriebene Geschwindigkeit zu überschreiten?
Nein, erstens steht an den Fahrspuren welche Geschwindigkeit erlaubt ist und das nicht nur einmal, zweitens hat jedes Fahrzeug noch einen Tachometer. Wer es ständig eilig hat und der Meinung ist er/sie müsse die Geschwindigkeit zwecks Termindruck überschreiten und rechtfertigt sich noch, sollte einen Lehrgang in Zeitplanung absolvieren. Mit der richtigen Zeitplanung hat man immer Zeit und auch unvorhergesehene Staus spielen dann keine Rolle mehr.
Immer unter dem Aspekt: Verloren-gegangene Zeit kann man nicht wieder aufholen.