Es kann schon ganz schön nerven, wenn beim Fahren ständig Quietschgeräusche aus Richtung Hinterachse kommen. Da dieses Quietschen nur beim Fahren auftritt, kann es sich nur um Bauteile handeln, die sich bewegen wie Handbremsteile, Radträger, Querlenker, Stabilisatoren, Bremsen, Federn, Stoßdämpfer, Koppelstangen, Radlager oder bei Hinterradantrieb Teile der Antriebswelle sowie Innenlebens der Hinterachse.
In der Hinterachse befinden sich diverse Lager, das Differentialgetriebe und Wellen. Natürlich befinden sich noch einige Teile mehr im Bereich der Hinterachse, die wenigsten dürften quietschen und wenn doch, stehen diese in Verbindung mit den Hauptbauteilen. Bei der Vielzahl der Bauteile die Quietschgeräusche verursachen können, muss man nicht gleich in Ohnmacht fallen, die Fehlersuche ist relativ einfach.
Fehlersuche (im Teilehandel erhält man Sprühmittel die Quitschgeräusche beseitigen)
Die Fehlersuche sollte nur von technisch versierten Personen mit Sachkenntnis durchgeführt werden. Wer bewegliche Teile nicht von unbeweglichen unterscheiden kann, sowie die Lagerelemente nicht erkennt sollte sich Hilfe holen.
Vor dem Einsprühen der Bauteile diese auf Beschädigungen kontrollieren. Die Lager und Aufhängungen bestehen aus Gummielementen (jeder Fahrzeughersteller hat seine eigene Bezeichnung für diese Bauteile), diese überprüfen.
Das Fahrzeug hinten einseitig anheben (vorher Radmuttern lösen, da später das Rad abgebaut wird) lösen und mittels Unterstellbock sichern. Bei anheben kann gleich auf eventuelle Geräusche geachtet werden. Ist das Rad frei, langsam drehen, danach das Rad links, rechts hin und herdrehen. So lässt sich feststellen, ob die Geräusche vom Radlager, der linken Bremse oder bei Hinterradantrieb aus der Antriebsachse kommen. Ist kein Geräusch zu hören, Rad abbauen.
Ist das Rad demontiert sind alle Koppelstangen, Stabilisatoren und Aufhängungen zu sehen (Bild 1 u. 2). Am Ende der einzelnen Bauteile sind Verbindungselemente zu erkennen (Bild 1, die unteren beiden Muttern), hinter den Halterungen sind die beweglichen Teile erkennbar, an den Lagerungen diese mit Sprühmittel kräftig einsprühen.
Bild 2 zeigt die Radaufhängungen, ebenfalls alle Lager einsprühen.
Achtung! Nicht auf Teile der Bremsanlage sprühen.
Eine zweite Person betätigt mehrmals das Bremspedal, so kann man hören, ob die Geräusche vom Bremssattel (bei Scheibenbremsen) oder aus der Bremstrommel kommen. Danach den Handbremshebel betätigen und auf Geräusche achten (auf Sicherheit achten, ob das Fahrzeug gegen wegrollen gesichert ist, Vorlegekeile vor den Vorderrädern). Weiter kann auch die Stoßdämpfer- Befestigung eingesprüht werden. Geräusche können auch von den Federauflagen kommen, diese ebenfalls einsprühen.
Sind die Arbeiten auf der linken Seite erledigt, Rad anbauen und alle Vorgänge rechts wiederholen. Stehen alle Räder auf den Boden kann durch schaukeln bzw. durch drücken auf das Fahrzeug dieses zu schaukeln gebracht werden, dabei auf Geräusche achten. Probefahrt durchführen, sind immer noch Geräusche zu hören kann das Einsprühen wiederholt werden.
Nicht immer ist gleich das erste Sprühmittel das Beste, Erfahrungen zeigen, dass ein Wechsel des Sprühmittels bessere Ergebnisse erzielen kann. Sind die Quitschgeräusche immer noch zu hören, sollte jede Lagerung nochmals einzeln eingesprüht werden. Es kann einige Zeit dauern bis die Sprühflüssigkeit alle Lagerteile erreicht hat, daher einsprühen und das Fahrzeug einige Kilometer bewegen.
Hallo,
ich habe einen 535D F10 Bj 2013 290000Km. Mein Problem wenn ich fahre und lenke knarrt es im hinteren Bereich, was kann das sein?
Mit freundlichen Grüßen
Ludger Pollmann