Eine Statistik sagt aus, dass ca. 80 % der Autofahrer nicht in der Lage sind, ihre Zeit richtig einzuteilen. Steht oder fährt man im Stau und beobachtet die Verhaltensweisen vieler Fahrer, muss man dieser glauben, dass die Statistik stimmt. Selbst wenn schon minutenlang alles steht, stehen einige auf der Bremse und rücken Zentimeter für Zentimeter auf den Vordermann auf bis zwischen Motorhaube und Kofferraum des Vordermanns nicht einmal ein Blatt Papier passt.
Hier stellt sich die Frage: Wie naiv muss man sein, dass, wenn man glaubt, dicht auf den Vordermann aufzufahren, dass der Stau sich schneller auflöst?
Ein weiteres Verhalten ist es im rollenden Stau, ständig wie beim Formel 1 Start anzufahren, um dann wieder eine fast Vollbremsung hinzulegen. Noch drastischer ist der Glaube, wenn sich auf der angrenzenden Spur eine kleine Lücke aufgeht, sofort in diese hineinzuwechseln und wenn es sein muss, sich die Einfahrt zu erzwingen. Natürlich glaubt man schneller voranzukommen, schließlich ist man eine Autolänge schneller vorangekommen und kann, wenn der Verkehr wieder ins rollen kommt, schneller losfahren. Aber eben nur eine Autolänge.
Eine wirklich naive Zeitplanung
Wer während der Rushhour Früh und am Nachmittag Ballungsräume durchfährt und seine Zeiteinteilung Minuten genau der Zeitangabe des Routenplaners anpasst, wird immer in Zeitdruck kommen. Jeder Kraftfahrer dürfte doch wissen, dass zu diesen Zeiten mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen zu rechnen ist. Zu diesen Zeiten sollte man das Wort Stau nicht mehr benutzen, da es alltäglich in diesen Abschnitten zu erhöhten Verkehrsaufkommen kommt. Da in Ballungsräumen die Autobahnen nicht nur dem Fernverkehr dienen sondern als regelrechte Zubringerstraßen genutzt werden, muss eben mit Staus und zähflüssigen Verkehr gerechnet werden. Da feststeht, dass sich schon das Verkehrsaufkommen des Güterverkehrs in Zukunft mehr als verdoppelt und immer mehr Mobilität abverlangt wird und sich dadurch auch das Verkehrsaufkommen der PKW erhöht, kann man die Autobahnen in den Ballungsräumen ausbauen wie man will, sie werden den Verkehr in Zukunft nicht mehr bewältigen.
Ein paar Beispiele:
- Stuttgart = zwischen Stuttgart Flughafen und Dreieck Leonberg Treffpunkt der Bundesstraßen 27/312/14/295 und den Autobahnen A 8 / 81
- Hamburg = A 7 trifft sich mit A 1 / 261 / 39 / 23 / 261 B 447 / 4 / 431 / 73 / 75
- Berlin = A 10 / 115 / 100 / 111 / inkl. Bundesstraßen
- A 1 = vom Kamener Kreuz bis Kreuz Köln West
- Dortmund = Kreuz Dortmund/Unna A 44 auf B 1 auf A 40
Außerhalb der Rushhour lassen sich auch diese Strecken problemlos durchfahren, einmal abgesehen von Baustellen oder unvorhergesehene Unfälle. Nur durch die Einsicht der Verkehrsteilnehmer und ruhiges und gelassenes Verhalten ohne selbstorganisiertem Zeitdruck lässt sich der Verkehr bewältigen. Zeitplanung auch im Straßenverkehr lässt sich lernen. Das einfachste ist dabei, Termine nicht auf die Minute genau zu planen und eine Reservezeit für unvorhergesehenes einzuplanen. Es geht noch einfacher, in Zeiten von Mobiltelefonen sollte man diese auch sinnvoll nutzen, ein Anruf genügt und ein Termin lässt sich verschieben.
Immer wieder kommt es zu Folgeunfällen im Stau, auch diese lassen sich vermeiden, indem jeder auf seiner Fahrspur bleibt bis sich der Stau so langsam wieder auflöst. Nach auflösen des Staus versucht eine große Vielzahl von Fahrern die verlorene Zeit wieder aufzuholen und fährt als ob es um Leben und Tod geht, es geht nur um Termine, ein ruhiges Fahren ist angebrachter die verlorene Zeit ist nicht wieder aufzuholen. Wer glaubt die Zeit wieder aufholen zu können, sollte versuchen die Uhr anzuhalten um Zeit zu sparen.