Bezahlung von LKW Fahrern

Die Bezahlung der LKW Fahrer sowie die verschiedensten Leistungsabrechnungsarten sind die Allerletzten. So werden viele Fahrer im Stundenlohn bezahlt, das heißt, nur wenn der LKW fährt wird nach der Fahrtenschreiber abgerechnet. Belade-und Wartezeiten werden in den seltensten Fällen mit hinzugezogen oder nur geringfügig berechnet, meistens nur eine Stunde pro Lade-oder Entladestelle.

Muss der Fahrer also im Großlager drei Stunden warten und wenn es geht noch auf eine Anzeigetafel schauen, bekommt er nur eine Stunde Arbeitszeit angerechnet. Beim Be-und Entladen der selbe Zustand.

Eine weitere Unart ist den Fahrer nach Kilometerpauschale zu bezahlen. Pro gefahrenen Kilometer erhält der Fahrer ein geringes Entgelt. Um einigermaßen zu verdienen fährt dieser dann rund um die Uhr.

Die Bezahlung nach Entfernungssektor ist auch die Krönung. Von Ladestelle A aus wird der Fahrer nach Entfernungskategorie bezahlt. Entfernungsumfeld Kategorie B 50 Euro, Kategorie C 100 Euro und so weiter. Hat der Fahrer aus irgend welchen Gründen längere Standzeiten, die Ware ist noch nicht fertig oder eine längere Leerfahrt, verdient er keinen Euro.

Um den Fahrer zu noch längeren Fahrzeiten zu motivieren, erlebte ich in Österreich eine der cleversten Methode der Leistungsprämie.

Der Fahrer erhält ein geringes Festgehalt, pro gefahrene Tour z.B. einmal Schweden hin und zurück, bekommt er eine Leistungsprämie von 300 Euro pro Woche, schafft er es auf Grund von Fahrzeitüberschreitungen noch einmal die Strecke zu bewältigen erhält er nochmals 300 Euro.

Schaft er die Tour nicht noch einmal, bekommt er eine kürzere Strecke, Österreich, Deutschland, für diese Fahrt erhält man nur 100 Euro. So versucht jeder Fahrer zweimal pro Woche nach Schweden zu fahren, macht 600 Euro, die kürzeren Strecken nur 400 Euro.

Für die 200 Euro mehr wird dann rund um die Uhr gefahren. Selbst die Strafen kalkulieren die Spediteure ein.

Diese Firma ist eine der Größten in Österreich existierenden Speditionsfirma. Die Firma wirbt natürlich mit Zuverlässigkeit, Schnelligkeit und Pünktlichkeit.

Alles unter dem Motto: Einer Weste die ganz in Weiß ist.

Einmal im Jahr wird aus dem Gewinn der durch die doppelten Fahrten der Fahrer entsteht eine große Winterolympiade gestartet.

Nach außen hin eine saubere Sache. Schaut man hinter die Kulissen tränen die Augen.

Jeder Teilnehmer an der Olympiade der sich Schampus über den Kopf gießt und seine sportlichen Erfolg feiert, ist mitverantwortlich, das ein LKW Fahrer ohne Schlaf und unter Missachtung aller gesetzlichen Vorschriften rund um die Uhr hinterm Lenkrad sitzt.

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