Man fährt und plötzlich macht das Fahrzeug Geräusche, die man sonst nicht kennt. Also erst einmal anhalten, eine Runde ums Auto laufen, unter die Motorhaube geschaut und man sieht nichts. Der Motor tuckert problemlos vor sich hin, aber die Geräusche sind immer noch da, wenn auch etwas leiser als während der Fahrt. Es blubbert oder knattert unterm Auto, einfach ein paar mal etwas kräftig Gas geben und man kommt den Geräuschen etwas näher. Schaut man unter das Fahrzeug, lässt sich oft erkennen, wo der Defekt sich an der Abgasanlage befindet.
Meistens ist es ein Loch im Vor- oder Nachschalldämpfer, eine Verbindung ist nicht mehr dicht bzw. es ist ein Teil er Abgasanlage abgebrochen, meistens zu sehen an den Rohrstücken, die die Abgase in die Schalldämpfer leiten. Ist eine Auspuffaufhängung defekt und ein Teil der Anlage hängt herunter, kann es ebenfalls zum unkontrollierten Austritt von Abgasen an den Verbindungsstellen kommen. An den defekten oder undichten Stellen werden die Abgase regelrecht ungedämpft herausgedrückt, so entstehen die Geräusche, ähnlich wie bei einer Orgelpfeife.
Ist der Defekt nicht gleich zu erkennen, sollte die Abgasanlage genauer kontrolliert werden. Ist gerade keine Hebebühne zur Hand, kann man das Fahrzeug mittels Wagenheber aufbocken, bevor man sich unter das Fahrzeug begibt, sollte dieses auf alle Fälle gesichert werden. Vor dem Aufbocken 1. Gang einlegen, Handbremse anziehen, Fahrzeug aufbocken, wer hat, noch einen Keil gegen wegrollen – unter das Hinterrad der nicht aufgebockten Seite legen, ein Stein oder Vierkantholz geht im Notfall auch. Einen Unterstellbock unter das Fahrzeug stellen, da der Wagenheber die vorgesehene Stelle fürs hochheben blockiert, kann der Unterstellbock auch unter dem Schweller oder der Achsaufnahme des Dreieckslenker gestellt werden. Wen man keinen Unterstellbock besitzt, kann ein entsprechender Holzklotz verwendet werden, dabei sollte dieser die benötigte Größe und Festigkeit haben.
Achtung! Niemals Steine übereinander legen
Bei der Sichtkontrolle kann man feststellen, an welcher Stelle die Abgase austreten, an dieser Stelle sind Rußaustritte oder Flüssigkeitsaustritte (sieht aus als ob Altöl ausläuft) zu erkennen. Ist der Fehler immer noch nicht zu finden, benötigt man einen zweiten Mann oder Frau, die bei laufenden Motor, stoßweise kräftig aufs Gaspedal tritt. Da in diesem Fall das Fahrzeug schon aufgebockt ist, kann es passieren, dass sich die Fahrertür zwar leicht öffnen lässt, aber nur schwer schließen, keine Gewalt anwenden, Tür nur anlegen. Die Tür ist nicht defekt, lediglich hat sich das Fahrzeug durch das einseitige Aufbocken etwas verdreht (nach dem Abbocken schließt die Tür wieder normal). Unter dem Fahrzeug kann man während des ständigen auf und ab der Drehzahl des Motors feststellen wo die Abgase austreten.
Abgasanlage sofort reparieren?
Da in den seltensten Fällen die ganze Abgasanlage auf dem Boden liegt, kann man weiterfahren. Natürlich hat durch den Defekt das Auto nicht mehr die gesetzlich vorgeschriebenen Abgaswerte und sollte schnellstens repariert werden, auch kann durch den Defekt der Kraftstoffverbrauch steigen. Ist eine Auspuffaufhängung abgerissen und die Abgasanlage hängt schief, sollte diese wenigsten provisorische befestigt werden. Allerdings ist dies nur eine Notlösung, da auch dickere Drähte in kürzester Zeit, auf Grund der hohen Temperatur und den Schwingungen der Anlage regelrecht durchbrennen. Findet man Löcher in der Anlage können diese als Notlösung mittels Reparaturkit (Binden mit Dichtungsmasse) geschlossen werden, diese Lösung hilft nur kurze Zeit.
Ersatzteil beschaffen
Da man das defekte Teil gefunden hat, geht es an die Ersatzteilbeschaffung. Man kann mit hohen Zeitaufwand von Teilehändler zu Teilehändler oder Werkstatt zu Werkstatt fahren oder einfache bei teileshop.de das passende Ersatzteil finden. Die Qualität spielt bei der Beschaffung der Abgasanlage eine wichtige Rolle, so ist es wichtig, dass die Ersatzteile in Erstausrüsterqualität und EU Standards geliefert werden. Einfach lässt sich das richtige Ersatzteil finden, wenn man bei der Teilesuche die KBA -Schlüsselnummer benutzt. Die Schlüsselnummer befindet sich in den Fahrzeugpapieren, die Zulassung aufklappen, auf dem linken Teil befindet sich das Fahrzeugkennzeichen, die KBA- Nummer befindet sich auf dem Mittelteil unter 2.2 oben rechts. Das benötigte Ersatzteil kann auch mittels den normalen Fahrzeugdaten gefunden werden, dazu immer die Zulassung verwenden.
Defektes Teil austauschen
Ist der Abgaskrümmer oder das Hosenrohr defekt, überlassen sie das einen Profi, bei diesen Teilen kann es zu Problemen kommen, die sich mit einem herkömmlichen Werkzeugkasten nicht lösen lassen. Alle anderen Teile lassen sich mit etwas Geschick und handwerklichen Kenntnissen einfacher austauschen. Die einzelnen Bauteile der Abgasanlage sind mit Klemmen befestigt, die lösen und etwas aufhebeln. Die entsprechenden Aufhängungen aushängen bzw. abschrauben und die Bauteile auseinander drücken. Reicht der Platz nicht aus, um die aufeinander geschobenen Rohrstücken zu trennen ,ist es möglich, allen Aufhängungen zu lösen und die restlichen Bauteile in einem Stück vom defekten Bauteil zu trennen. Bei manchen Fahrzeugtypen kann es schon zum Problemen kommen, wenn der Nachschalldämpfer defekt ist, da dieser auf Grund seiner Bauweise, gebogenes Rohr über der Achse, sich schwer herausnehmen lässt.
Um Bauteile der Abgase wechseln zu können ist Arbeitsfreiheit nötig. Am besten lassen sich Arbeiten an der Abgasanlage auf einer Hebebühne oder Grube erledigen. Ist dies nicht möglich und es muss auf dem Boden gearbeitet werden, sollte das Fahrzeug sicher aufgebockt werden (auf der Seite, wo sich das defekte Teil bzw. die Abgasanlage leicht zugänglich ist). Herkömmliche Wagenheber heben das Fahrzeug nur bedingt an, dienen diese doch nur zum Radwechsel. Um das Fahrzeug auf eine entsprechende Höhe zu bringen sollte ein Rangierwagenheber benutzt werden.
Nur unter dem Fahrzeug arbeiten, wenn dieses gegen herunterfallen gesichert ist.