Zündkerzen gehören zu den wichtigsten Bauteilen im Motor Ihres Fahrzeugs. Sie sorgen dafür, dass das Kraftstoff-Luft-Gemisch zur richtigen Zeit entzündet wird und der Motor gleichmäßig läuft. Doch wie jedes Verschleißteil können auch Zündkerzen verschiedene Probleme entwickeln, die sich direkt auf die Motorleistung auswirken.
Warum Zündkerzen-Probleme ernst genommen werden sollten?
Defekte Zündkerzen führen nicht nur zu schlechter Motorleistung, sondern können auch den Kraftstoffverbrauch erhöhen und andere Motorkomponenten schädigen. Ein rechtzeitiges Erkennen und Beheben von Problemen spart langfristig Geld und verhindert größere Reparaturen.
Die drei häufigsten Zündkerzen-Defekte
Verrußte Zündkerzen
Verrußte Zündkerzen erkennen Sie an schwarzen, pulvrigen Ablagerungen auf der Elektrode. Diese entstehen meist durch:
- Zu fettes Kraftstoff-Luft-Gemisch
- Häufige Kurzstreckenfahrten
- Defekte Luftmassenmesser
- Verstopfter Luftfilter
Symptome: Der Motor läuft unruhig, besonders im Leerlauf. Beim Kaltstart zeigen sich Startschwierigkeiten, und der Kraftstoffverbrauch steigt merklich an.
Verbrannte Zündkerzen
Verbrannte Zündkerzen zeigen sich durch weißliche bis graue Verfärbungen der Elektrode. Die Elektroden können regelrecht „weggebrannt“ aussehen. Ursachen sind:
- Zu mageres Kraftstoff-Luft-Gemisch
- Überhitzung durch falschen Wärmewert
- Defekte Kühlung
- Minderwertige Kraftstoffqualität
Symptome: Leistungsverlust, besonders bei höheren Drehzahlen, und metallische Klopfgeräusche beim Beschleunigen.
Ölverschmierte Zündkerzen
Ölige, glänzende Ablagerungen auf der Zündkerze deuten auf Motoröl im Brennraum hin. Dies kann verschiedene Ursachen haben:
- Verschlissene Kolbenringe
- Defekte Ventilschaftabdichtungen
- Überfüllter Ölstand
- Verstopfte Kurbelgehäuseentlüftung
Symptome: Bläulicher Rauch aus dem Auspuff, erhöhter Ölverbrauch und ungleichmäßiger Motorlauf.
Fehlerdiagnose: So erkennen Sie Zündkerzen-Probleme
Die Diagnose beginnt oft mit der Sichtprüfung der ausgebauten Zündkerzen. Aber auch ohne Ausbau gibt es Anzeichen:
Motorverhalten beobachten: Läuft der Motor unrund? Gibt es Fehlzündungen oder Leistungsverlust? Diese Symptome weisen häufig auf Zündkerzen-Probleme hin.
Kraftstoffverbrauch kontrollieren: Ein plötzlich gestiegener Verbrauch kann auf defekte Zündkerzen hindeuten.
Abgasfarbe prüfen: Schwarzer Rauch deutet auf zu fettes Gemisch hin, bläulicher auf Ölverbrennung – beides kann die Zündkerzen beeinträchtigen.

Markenvergleich: Welche Hersteller bieten zuverlässige Qualität?
Auf dem Markt gibt es verschiedene bewährte Hersteller von Zündkerzen:
NGK gilt als einer der führenden Hersteller und liefert Erstausrüstung für viele Fahrzeughersteller. Die japanische Marke bietet Zündkerzen für praktisch alle Motortypen.
Bosch ist ein weiterer Qualitätshersteller mit langer Tradition. Besonders die Doppelplatin-Zündkerzen haben sich bewährt.
Ridex bietet als Aftermarket-Marke ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und ist bei vielen Werkstätten beliebt.
Denso stammt ebenfalls aus Japan und liefert hauptsächlich für Toyota-Fahrzeuge, ist aber auch für andere Marken erhältlich.
Champion hat sich besonders bei amerikanischen Fahrzeugen einen Namen gemacht.
Selbstcheck: Was Autofahrer selbst prüfen können
Bevor Sie eine Werkstatt aufsuchen, können Sie einige Kontrollen selbst durchführen:
Sichtprüfung der Zündkabel: Risse oder Beschädigungen in der Isolierung können zu Zündaussetzern führen.
Motorlauf bei verschiedenen Drehzahlen testen: Läuft der Motor in allen Drehzahlbereichen gleichmäßig?
Kaltstart beobachten: Startet der Motor problemlos, oder braucht er mehrere Anläufe?
Leerlaufverhalten prüfen: Ein unruhiger Leerlauf kann auf defekte Zündkerzen hinweisen.
Problem | Hauptursachen | Symptome | Sofortmaßnahmen |
Verrußte Zündkerzen | Fettes Gemisch, Kurzstrecken | Unruhiger Leerlauf, schwerer Start | Längere Autobahnfahrt, Luftfilter prüfen |
Verbrannte Zündkerzen | Mageres Gemisch, Überhitzung | Leistungsverlust, Klopfgeräusche | Motor nicht überlasten, Kühlung prüfen |
Ölverschmierte Zündkerzen | Motoröl im Brennraum | Blauer Rauch, Ölverbrauch | Ölstand kontrollieren, Werkstatt aufsuchen |
Elektrodenverschleiß | Normale Abnutzung | Zündaussetzer, schlechter Start | Zündkerzen wechseln lassen |
Korrosion | Feuchtigkeit, schlechter Kraftstoff | Ungleichmäßiger Lauf | Kraftstoffqualität verbessern |
Der richtige Wechselzeitpunkt
Moderne Zündkerzen halten je nach Typ zwischen 30.000 und 100.000 Kilometern. Edelmetall-Zündkerzen mit Platin oder Iridium haben eine längere Lebensdauer als herkömmliche Kupfer-Zündkerzen.
Wechselintervalle beachten: Halten Sie sich an die Herstellervorgaben. Ein zu später Wechsel kann teure Folgeschäden verursachen.
Kompletter Satz: Wechseln Sie immer alle Zündkerzen gleichzeitig, auch wenn nur eine defekt erscheint.
Kosten und Aufwand beim Zündkerzenwechsel
Die Kosten für neue Zündkerzen variieren je nach Fahrzeugtyp und Zündkerzen-Qualität. Einfache Kupfer-Zündkerzen kosten zwischen 5 und 15 Euro pro Stück, während Edelmetall-Varianten 15 bis 40 Euro kosten können.
Der Arbeitsaufwand hängt stark vom Fahrzeugtyp ab. Bei einfach zugänglichen Motoren dauert der Wechsel etwa eine Stunde, bei komplexeren Konstruktionen kann es deutlich länger dauern.
Technisch versierte Autofahrer können den Wechsel oft selbst durchführen. NGK Zündkerzen kann man selber wechseln, wenn man über das richtige Werkzeug verfügt und die Herstellerangaben beachtet.
Vorbeugende Maßnahmen
Um Zündkerzen-Problemen vorzubeugen, sollten Sie:
- Regelmäßige Wartungsintervalle einhalten
- Qualitätskraftstoff tanken
- Luftfilter rechtzeitig wechseln
- Kurzstreckenfahrten gelegentlich durch längere Fahrten ergänzen
- Motor nicht dauerhaft im niedrigen Drehzahlbereich betreiben
Wann zur Werkstatt?
Obwohl einfache Kontrollen selbst möglich sind, sollten Sie bei folgenden Problemen eine Fachwerkstatt aufsuchen:
- Wiederholte Zündkerzen-Defekte
- Öl an den Zündkerzen
- Starke Verfärbungen oder Beschädigungen
- Unklare Ursachen für Motorprobleme
Fazit
Zündkerzen-Probleme lassen sich meist früh erkennen und beheben. Eine regelmäßige Kontrolle und der rechtzeitige Wechsel verhindern größere Motorschäden und halten die Betriebskosten niedrig. Bei Unsicherheiten ist der Gang zur Fachwerkstatt die beste Lösung – denn eine professionelle Diagnose kann teure Folgereparaturen vermeiden.