Vom Auto aufs Fahrrad

Es gehört scheinbar nicht zum guten Ton, mit dem Fahrrad durch die Gegend zu fahren. Höchstens Sonntags mit den Kindern oder an wenigen Tagen im Jahr, vor allem an sommerlichen Feiertagen wie Chr. Himmelfahrt (Vatertag), Ostern oder Pfingsten, eigentlich nur weil es dazu gehört und um sich zu zeigen. Das Fahrrad ist natürlich nicht von der Stange, selbstverständlich ein Markengerät, dieses hat dann auch viel Geld gekostet und fristet sein Dasein zu 99% im Keller, der Garage oder der Abstellkammer. In den meisten Fällen hätte man sich die teure Investition sparen können, ein Billigfahrrad hätte den selben Zweck erfüllt. Aber es sieht eben sportlicher aus, mit einem Markengerät und es sieht aus, dass man ein Profi ist.

Es sieht aber nur so aus und könnte sich schnell als Irrtum herausstellen und nach hinten losgehen.

Ein paar andere Beispiele gefällig?

Man hat die teuerste und sportlichste Badebekleidung an, dass zeigt natürlich das man es kann und kann dieses auch im Schwimmbad am Beckenrad zeigen. Wie war, und plötzlich erscheint ein Badegast – no name Badebekleidung – stellt sich an den Beckenrand legt einen perfekten Startsprung dahin und legt profihaft ein paar Bahnen Delphin (Schmetterling) oder Freistiel (Kraul) hin. Da kann man sich mit seiner teuersten und sportlichsten Badebekleidung nur noch dezent vom Beckenrand zurückziehen.

Es soll einige Autofahrer geben, die ihre Bremssättel rot anmalen, diese kann man anmalen wie man will, schaut sowieso niemand hin und ein Sportwagen wird auch nicht daraus.

Auf der Eisbahn oder dem zugefrorenen Teich. Die Schlittschuhe vom feinsten, das Outfit passt von der Designersonnenbrille über die Bekleidung bis hin zu den absolut besten Schlittschuhen und der Eishockeyschläger „Profimarke“ darf auch nicht fehlen. Und plötzlich, erscheinen ein paar unscheinbare Läufer mit ganz einfachen Schläger, als Tor reichen ein paar Handschuhe oder Taschen und legen ein Spiel hin wie in der Profiliga.

In der Freizeit unterwegs und immer dabei die absolute neueste Hochleistungskamera, jeder Paparazzi oder Pressefotograf würde vor Neid erblassen. Und wo landen die Fotos dann? In irgend einer Fotodatei auf der Festplatte und niemand schaut sich die Fotos mehr an.

Diese Beispiele dürften fürs erste reichen.

Das Fahrradfahren wieder lernen

Würde man vielen Autofahrern ihr Lieblingsspielzeug das Auto fortnehmen, müssten diese wieder in die Kinderkrippe, um das Laufen wieder neu zu lernen. Es ist nur eine schlechte Gewohnheit, die man sich unbewusst anerzogen hat, jeden Meter mit dem Auto zu fahren. Auch das Fahrradfahren kann man wieder lernen, nicht dieses nur als Vorzeigegerät zu nutzen sondern im Alltag sinnvoll einzusetzen. Allerdings sollte man nicht sofort mit Gewalt versuchen aufs Fahrrad umzusteigen und sofort bei Wind und Wetter den Weg zur Firma absolvieren. Auch wäre es falsch, dass sich gleich die ganze Familie auf den Einsatz des Fahrrades einstellen muss.

Vom Auto aufs Fahrrad

Schritt für Schritt kann man sich an den Einsatz des Fahrrades gewöhnen. Wie wäre es die Sonntagsbrötchen bei schönen Wetter mit dem Fahrrad zu holen und sich dann langsam steigern. Etwas beim Einkaufen vergessen? Nicht sofort das Auto benutzen, meistens ist der Weg mit dem Fahrrad genau so schnell zu bewältigen. Bei vielen Strecken die etwas weiter erscheinen scheint es mit dem Auto schneller zu gehen. Die Strecke ist das Eine, die Zeit das andere. Nicht die reine Fahrzeit zählt, dazu kommt die Zeit der Parkplatzsuche, ein und aussteigen, ggf. Parkplatzgebühren und der verfahrene Kraftstoff muss auch wieder nachgetankt werden und die Abnutzung des Autos, denn mit jeder Fahrt erhöht sich der Verschleiß und die Werkstattkosten kommen auch noch dazu und das alles nur für ein paar Sonntagsbrötchen.

Hat man sich so langsam an die einfachen Strecken mit dem Fahrrad gewöhnt, lässt sich das Pensum langsam steigern. Mit der Zeit wird man feststellen, dass das Einfache bequemer sein kann. Ein Fahrrad lässt sich einfacher ein- und ausparken, leichter und preiswerter putzen und geht einmal etwas kaputt, dürfte das Ersatzteil viel preiswerter sein als, dass des Autos. Das Fahrradfahren ist nicht nur für die Umwelt gut sondern auch die eigene Gesundheit hat einen Nutzen.

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